Oftmals steigen uns Dinge zu Kopf, die es gar nicht wert sind. Dann beginnen wir wieder das zu vergessen, womit wir jeden Tag gesegnet sind und wenden unsere Energie stattdessen für Nichtigkeiten auf. Auf Dauer macht diese Einstellung ganz schön unglücklich, denn unsere Nörgelei wird mit der Zeit nicht weniger – im Gegenteil, sie nimmt sogar regelrecht zu. Uns dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen kann sich als einen ganz schönen Kraftakt herausstellen. Dabei ist es gar nicht so schwierig, den eigenen Fokus wieder auf das Wesentliche zu lenken. Der Schlüssel dafür ist Dankbarkeit.
Dankbarkeit bringt Glückseligkeit in unser Leben und lässt uns die kleinen (und auch großen) Dinge wertschätzen, die wir zu oft aus dem Blick verlieren. Wer dankbar ist, ist glücklicher. Das hat bereits der englische Philosoph, Jurist und Staatsmann Francis Bacon in einem Zitat festgeschrieben. Er sagte einmal: „Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“ Und damit lag er goldrichtig. Wenn wir dankbar sind, erzeugen wir automatisch positive Gefühle. Wir verspüren Zufriedenheit und Ausgeglichenheit in uns emporsteigen. Wir lernen, das Leben zu lieben.
Nun kann es vor lauter Überdruss an Dingen vorkommen, dass wir nicht auf den ersten Blick sehen, wofür wir dankbar sein könnten. Unser Handy? Zu materiell. Jeden Tag gesund aufwachen zu dürfen? Schon besser. In den folgenden Zeilen gebe ich dir einige Denkanstöße, wofür du heute, morgen und generell in der Zukunft dankbar sein kannst.
- Das Dach über deinem Kopf.
Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es wohl sein muss, keinen festen geschweige denn stabilen Unterschlupf zu haben? Den Luxus, den wir hier in Deutschland genießen dürfen, ist in zahlreichen Ländern noch eine Wunschvorstellung. Wir haben hier nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch noch fließendes Wasser, welches wir bedenkenlos trinken können, sowie Strom, der uns im Winter eine behagliche Wärme beschert.
- Die Menschen in deinem nahen Umfeld.
Ob Familie oder Freunde, sie alle sind da, weil sie dich gerne haben und du einen wichtigen Menschen für sie darstellst. Dass dich deine Familie und Freunde in sämtlichen Lebenslagen unterstützen, ihre Zeit mit dir verbringen, Geburtstage mit dir feiern und dich an ihrem Leben teilhaben lassen, das ist keine Selbstverständlichkeit. Jeder Mensch hätte das Recht und die Möglichkeit, dir den Rücken zu kehren. Und dennoch gibt es so viele Menschen, die trotzdem bleiben. Sei dankbar dafür, dass du jene Personen in deinem Leben hast.
- Dein täglich Brot.
Dass wir täglich etwas zu essen haben, ganz egal ob warm oder kalt, das ist ein Privileg, von welchem viele nur träumen. Wir haben in Sachen Nahrung so viel Auswahl, wie es andere nur aus den Medien kennen. In armen Ländern müssen Kinder stehlen oder betteln, um ihren mageren Körper vorm Aussterben zu bewahren. Wir hingegen leben im Überfluss und brauchen uns um Lebensmittel keinerlei Gedanken machen.
- Deine Gesundheit und deren Versorgung, die du in deiner Heimat genießen darfst.
Bei einer Erkältung ist deine erste Anlaufstelle der Arzt deines Vertrauens, für die Abwicklung reicht bereits das Vorzeigen deiner Krankenkassenkarte. Und wenn du dich nicht gerade mit einem ätzenden Schnupfen herumplagst, verfügst du über zwei gesunde Hände und zwei gesunde Beine, zwei Augen, die dich die Farben unserer Welt betrachten lassen, eine Nase, mit der du die feinsten Düfte riechen kannst und einen Mund, mit welchem du die leckersten Geschmäcker genießen darfst. Wir sind gesund und haben im Ernstfall die besten gesundheitlichen Versorgungsmöglichkeiten, die wir uns nur vorstellen könnten. Es braucht nur einen Knopfdruck und der Krankenwagen ist in Windeseile bei dir. Medikamente findest du auf Vorrat in der Apotheke, wovon der Großteil deines Bedarfs von der Krankenkasse übernommen wird. Besonders in den deutschsprachigen Ländern genießen wir Zustände, die auf der Welt nicht selbstverständlich sind.
- Unser Sozialsystem.
Auch das scheinbar krisensicherste Unternehmen kann irgendwann einmal bankrottgehen. Das Gute in unserer westlichen Welt? Du sitzt nicht zwingend ohne Hab und Gut auf der Straße, sondern bekommst finanzielle Hilfe von staatlichen Einrichtungen oder Institutionen. So hast du ausreichend Zeit, dich um eine neue berufliche Tätigkeit zu kümmern. Anders als in den Entwicklungsländern braucht bei uns im deutschsprachigen Raum in der Regel kein Mensch auf der Straße leben, niemand muss hungern geschweige denn dursten. Denn das Wohl der Menschen steht bei uns an oberster Stelle.
- Unser Recht auf das „Mensch-Sein“.
Eine weitere Sache, für die wir wirklich dankbar sein dürfen, sind unsere Grundrechte bzw. generell die Menschenrechte. Die Menschenrechte, die übrigens nicht nur in Deutschland gelten, sichern dir einen unantastbaren Schutz deiner Menschenwürde zu. Darüber hinaus garantieren die Grundrechte in Deutschland zum Beispiel eine freie Entfaltung deiner Selbst, deine freie Berufswahl, ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Sie schützen dich vor Diskriminierung und erlauben dir die freie Ausübung einer jeden Religion. Du darfst dich ausdrücken in Schrift und Bild, deine Meinung kundtun und dir uneingeschränkt Informationen beschaffen. Du hast das Recht auf Bildung und so viel mehr.
- Das Internet und die Möglichkeiten des World Wide Web.
Eine Innovation, die wir uns vor einigen Jahrzehnten noch nicht einmal im Traum hätten ausmalen können. Überleg mal, wie selbstverständlich wir heutzutage im Netz surfen. Wir chatten, betreiben Online-Shopping, hören Musik und arbeiten sogar über das Internet. Und darüber hinaus hat es noch so viel mehr zu bieten, als uns überhaupt bewusst ist. Ein guter Grund, um dankbar zu sein, oder?
- Die (fast) unbegrenzten Möglichkeiten zur Ausgestaltung deiner Zukunft.
Du hast genaue Pläne von dem, was du in deiner Zukunft machen willst? Möchtest du ein Start-Up gründen, dich handwerklich verwirklichen, dem Staat dienen oder eine steile Karriere in einem führenden Unternehmen anstreben? Wir haben hier so viele Chancen und Wege für unsere berufliche Zukunft.
- Unsere Vielfalt an Wetter.
In Australien feiert man Weihnachten im Bikini und ohne Schnee. Ski fahren oder Snowboarden kennt man dort nicht. Komisch, nicht wahr? In unseren Breitengraden erleben wir hingegen die ganze Palette: Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Ist diese Vielfalt nicht großartig und ein Wunder der Natur? Auch so eine Tatsache, die wir gar nicht zu schätzen wissen.
Du siehst also, auch wenn der Alltag uns manchmal zu erdrücken scheint, es gibt immer etwas für das wir dankbar sein können.
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