Beneidest du manchmal die Menschen, die grundsätzlich alles positiv sehen und als wahre Optimisten durchs Leben gehen? Die scheinbar nichts erschüttern kann und niemals aufgeben? Die irgendwie alle Herausforderungen des Lebens bewältigen? Keine Sorge: Auch ihnen ist eine positive Lebensweise meist nicht in den Schoß gefallen. Ganz im Gegenteil: Häufig haben sie einen langen Lernprozess hinter sich, der immer wieder von kleinen Rückschlägen unterbrochen wurde. In vielen Fällen war dieser Lernprozess mit einem schmerzhaften Leidensweg verbunden. Krankheiten und Unfälle, Trennungen und Arbeitslosigkeit, der Tod eines nahestehenden Menschen: Wenn uns Schicksalsschläge in die Knie zwingen, haben wir stets zwei Möglichkeiten. Entweder wir ergeben uns unserem Schicksal und verzagen oder wir beschließen, unserem Leben trotz aller Niederschläge eine andere, positive Richtung zu geben. Falls auch du dich für die zweite Möglichkeit entscheidest, habe ich eine gute Nachricht für dich. Eine positive Denkweise kann jeder lernen! Ganz egal, was dir passiert ist, ganz egal, wie alt du bist, es ist nie zu spät, mit positivem Denken zu beginnen. Die Lektionen für diesen Lernprozess sind auch gar nicht schwer. So wirst du beispielsweise bereits mit dem Verzicht auf fünf scheinbar banale Sätze eine verblüffende Wirkung feststellen können. Verbannst du diese Sätze konsequent aus deinen Gedanken, fühlst du dich schnell selbstbewusster, glücklicher, stärker, lebendiger und ausgeglichener. Probiere es einfach aus!
- Ich darf keine negativen Gedanken haben
Ja, du hast richtig gelesen! Negative Gedanken sind – in der richtigen „Dosis“ – durchaus erlaubt, denn du möchtest ja nicht als verklärter Traumtänzer durchs Leben gehen. Dadurch würdest du nur den Bezug zur Realität verlieren, denn die ist eben nicht immer rosig. Geht im Moment also alles schief, darfst du dir dies auch ruhig eingestehen. Allerdings entscheidest du ganz allein, ob du dich hauptsächlich auf das Negative konzentrierst oder den Fokus auf das Positive richtest. Oder anders ausgedrückt: Blende das Negative nicht aus, aber lass noch so viel Raum in Deinen Gedanken, dass die positive Einstellung überwiegt. Darum lautet dein Satz: Ich darf ab und zu negative Gedanken haben und muss deswegen kein schlechtes Gewissen haben.
- Ich akzeptiere meine Situation nicht
Wir haben nicht die totale Kontrolle über unser Leben. Das kaputte Auto, die betriebsbedingte Kündigung, das unerwartete Liebes-Aus: Manchmal passieren Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Wenn du die neue Situation jedoch nicht akzeptierst, fällst du in ein Loch und verschwendest wertvolle Energie. Du kannst es schließlich momentan nicht ändern, dass du deinen Job verloren hast. Darum steht die Akzeptanz der Lage an erster Stelle. Sie macht dich innerlich frei, so dass du deine gesamte Energie für die Suche nach neuen Perspektiven aufwenden kannst. Dein Satz lautet also: Ich akzeptiere die Situation und konzentriere mich auf Lösungen und Alternativen. Die Kündigung könnte beispielsweise Anlass sein, endlich den Traum von der beruflichen Selbstständigkeit zu verwirklichen, während dir das Liebes-Aus mehr Zeit für ein geliebtes Hobby schenkt.
- Ich will das nicht mehr
Die meisten Menschen wissen sehr genau, was sie NICHT wollen. Nicht mehr krank, arbeitslos, einsam, schüchtern sein: Sie fokussieren sich darauf, was aus ihrem Leben verschwinden soll. In den meisten Fällen führt dies aber nicht zu einer Änderung der Lebensweise, denn bedingt durch die negativen Gedanken („Ich will das nicht“) haben die Betroffenen dann keine Energie mehr, sich auf das zu konzentrieren, was sie eigentlich wollen. Darum ist es wichtig, Ziele genau zu definieren und sich darauf zu fokussieren. Wenn es dir schwerfällt, deine Ziele in Worte zu fassen, male sie dir in deinem Kopf in bunten Bildern aus. Durch dieses positive Denken wird deine Energie gebündelt und du beginnst fast schon automatisch, zu handeln und etwas zu verändern. Auf diese Weise erreichst du früher oder später das, was du willst. Schließlich bestimmen unsere Gedanken, wie wir uns fühlen, in welche Richtung wir gehen und was wir letztendlich auch bekommen. Somit lautet dein Satz: Ich will DAS!
- Ich schaffe das nicht
Positive Gedanken können nicht jede Krankheit heilen, sie sind aber in der Lage, die Heilung zu unterstützen. Unsere Gedanken sind eine gigantische Kraftquelle, die nie versiegt. Sie haben eine enorme Macht und beeinflussen auch unsere Gesundheit. Forscher behaupten sogar, dass alles, was in unserem Gehirn passiert, Auswirkungen auf unseren Körper hat. Und schon bei zahllosen Menschen hat sich gezeigt, dass eine positive Lebenseinstellung selbst bei unheilbaren Krankheiten ganz deutlich die Lebensqualität verbessert. Aber wie kannst du positiv denken, wenn dich täglich Schmerzen quälen oder die kommende Operation als sehr riskant eingestuft wurde? Das funktioniert beispielsweise mit einem Dankbarkeitstagebuch, in dem Du täglich notierst, wofür du dankbar bist. Der kurze Spaziergang in der Frühlingssonne, der unerwartete Besuch eines altes Freundes: Um uns herum passieren auch in der schlimmsten Krise Dinge, die uns Kraft und Hoffnung schenken. Wenn du positive Emotionen förderst, werden harte Zeiten einfacher und leichter: Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Stress, Angst und andere negative Gedanken werden dadurch in den Hintergrund gedrängt und verlieren ihre Macht über dich. Das wiederum hat einen positiven Einfluss auf deinen Körper und deine Gesundheit. Sage dir darum immer wieder voller Überzeugung: „Ich schaffe das!“
- Ich kann nicht mehr glücklich sein
Dass der Tod zum Leben dazugehört, ist eine der wichtigsten, aber auch eine der schmerzhaftesten Lektionen überhaupt. Nach dem Verlust eines geliebten Menschen positiv zu denken, ist darum auch nicht einfach. Wir fühlen uns, als hätte man uns den Boden unter den Füßen weggerissen. Dennoch lohnt es sich, positiv zu denken, denn der Tod lehrt uns, das Leben wieder mehr zu schätzen. Lass deine Trauer zu und setze dich mit ihr auseinander. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, denn diese Phase ist für deine seelische Gesundheit immens wichtig. Briefe an den Verstorbenen und ein Trauertagebuch können dir dabei helfen. Lass den Emotionen und den Tränen freien Lauf. Auch wenn es paradox klingt: Lässt du die Trauer zu, wirst du gestärkt aus dem Verlust hervorgehen, und es fällt dir leichter, positiv zu denken. Und dann kommt der Zeitpunkt, wo du das Leben wieder feiern wirst, denn du hast verstanden, dass der Tod unwiderruflich dazugehört. Gib dich dann ohne ein schlechtes Gewissen dieser neuen Lebensfreude hin. Sage dir: „Ich kann und darf wieder glücklich sein“.
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